Archive for April 2008

Curriculum Oralchirurgie

April 30, 2008

Die DGOI bietet in Zusammenarbeit mit der Univ. Zahnklinik Köln ein interessantes Curriculum Oralchirurgie an, auf das wir gerne hinweisen:

– Das Curriculum findet vom 22.07-25.07.2008 an der Universität zu Köln statt.
– An dem Event können 150 Zahnmedizin-Studenten teilnehmen.
– Die Teilnahme ist ab dem 1.klinischen Semester möglich.

Diese Anmeldegebühr enthält folgende Leistungen:

  1. Drei Übernachtungen
  2. Zweimal Frühstück
  3. Brunch am Abreisetag
  4. Finanzierung der Vorträger
  5. Finanzierung der hand on Kurse
  6. Zertifikatedruck
  7. Abendessen nach der Ankunft
  8. All-you-can-eat Buffet am zweiten Abend
  9. Finger-food Buffet am Abschlußabend
  10. Getränkeversorgung über den ganzen Tag
  11. Zweimaliges Tages-catering für den 23ten & 24ten

Das Curriculum geht über vier Tage.
Am ersten Tag ist Anreise und ein gemeinsames Abendessen.
Am zweiten Tag geht es um 9 Uhr morgens mit Vorträgen von verschiedenen Professoren los; gegen Mittag finden zwei „hand on“ Kurse zum Thema WSR und Implantologie statt. Abends werden wir zusammen im Hellersbrauhaus ein all-you-can-eat Buffet und ein paar Kölsch genießen.
Am zweiten Tag werden morgens erneut Vorträge gehalten. Am Mittag finden zum einen ein „hand on“ Kurs zum Thema Augmentation und zum anderen eine Live-OP von Prof. Zöller statt.
An dem selben Abend findet auch die Curriculum-Abschlussparty im Down town Club mit Finger-Food statt.
Nachdem dann alle ausgeschlafen haben, ist am nächsten Morgen ein ausführlicher Brunch, wo die Zertifikatvergabe stattfindet und ihr die Möglichkeit bekommt Anregungen und Kritik zu äußern.
Das genaue Programm könnt ihr euch gerne downloaden.
Wir bitten alle Studenten für diesen Tag einen Kittel mitzubringen.
Handschuhe werden gestellt.
Das Essen und die Getränke findet ihr immer im Vorraum der Anatomie. In demselben Raum werden sich auch verschieden Firmen präsentieren wo ihr die Möglichkeit habt, euch alles nochmal in Ruhe anzugucken und Fragen zu stellen.

keine Akteneinsicht für Pornoabmahner

April 30, 2008

Heise: Keine Akteneinsicht bei Filesharing-Vorwürfen

In einem erst jetzt bekannt gewordenen Beschluss vom 12. März 2008 (Az.: 5 Qs 19/08) entschied das Landgericht München I, dass einem für die Medienindustrie tätigen Klägeranwalt bei Filesharingvorwürfen keine Akteneinsicht gewährt wird. Durch diese Entscheidung kommt der Anwalt nicht an die Daten des Inhabers des Internetanschlusses und kann diesen auch nicht abmahnen. Das Strafverfahren gegen Unbekannt, das der Klägeranwalt mit Hilfe der IP-Nummer initiiert hatte, wurde eingestellt.

(Danke an Lawblog)

die bisherigen Hintergründe:

Bisher gab der Staat ein Sch***geld dafür aus, dass die Pornofuzzis ihren Reibach machen. Und das funktioniert so:

Tauschbörsennutzer werden zu Tausenden angezeigt, damit man an die Userdaten ran kommt, der Staatsanwalt ermittelt und zahlt den Netzbetreibern ein Honorar für die Sichtung der Daten.

Da die Pornofuzzis kein Interesse an einer Strafverfolgung haben, sondern nur an die Userdaten ran wollen, werden die Vergehen allesamt eingestellt. Da man aber die Userdaten hat, kann man die satt abmahnen, bringt mehr Geld als der Verkauf billiger Pornos – und das auch noch staatlich subventioniert.

Pro User kostet es die Staatsanwalt ca 40 – 70 Euros mal 10 000  – ergibt :-))

Por Abmahnung a 700 bis … sagen wir mal im Schnitt 14000 mal 10 000 – ergibt :-)))

ok, wir drehen jetzt auch Pornos…….. mit dem Handy

Datenschützer contra Meinungsfreiheit

April 28, 2008

Unter dem Titel: Datenschützer contra Meinungsfreiheit berichtet lawblog, wie die Berliner Datenschützer gegen die unbequeme studentische Bewertungsplattform Meinprof vorgeht:

Die Betreiber der studentischen Bewertungsplattform MeinProf sollen durch einen Bußgeldbescheid vom Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit zur Kapitulation gezwungen werden. Die Initiatoren des Portals geben aber nicht auf. Sie sind bereit für Gerichtsvefahren.

Auf MeinProf können Studierende ihre Lehrveranstaltungen bewerten und so nicht nur ihren Kommilitonen bei der Kurswahl helfen, sondern auch ihren Dozenten Feedback für deren Lehrleistung geben. Das Portal existiert seit 2,5 Jahren. Auf der Grundlage von 300.000 Bewertungen wurde 2007 das erste Ranking deutscher Hochschulen veröffentlicht, das allein die Lehrqualität der Dozenten berücksichtigt.

Amy Winehouse reloaded: Mut zur Lücke!

April 26, 2008

ein netter Beitrag über uns Amy im Wowee Blog:

das wär doch was für die Las Vegas Implantologie?

unterschiedlicher könnten die Fotos nicht sein, nä?

Amy Winehouse: zu geizig für schöne Zähne?

April 25, 2008

Vermögen: 12 Millionen Euro so Bild

Zu geizig für schöne Zähne, Amy? – frägt sich Bild

Über Amy Winehouse (24) kann man ja sagen, was man will. Aber ein Klischee passt nun wirklich nicht zu ihr: reich und schön.

Die Skandal-Nudel hat laut „Young Music Millionaires list“ zwölf Millionen Euro auf der hohen Kante, ist damit die zehntreichste Musikerin Großbritanniens unter 30 Jahren. In ihre Optik weiß sie die Kohle offensichtlich nicht zu investieren.

Ihre Zähne! Krumm und schief. Lücken, Löcher, gelbe Verfärbungen. Vermutlich auch Resultat ihrer regelmäßigen Drogen-Rausche…

Also, warum nimmt Amy sich nicht einfach ein paar Moneten, geht zum Zahnarzt ihres Vertrauens und lässt sich komplett renovieren?

Sie wäre schließlich nicht der erste Star, der seinen Beißerchen ein neues Layout verpasst. Aber Amy hat wohl gerade ganz andere Sorgen…

Amy musste sich heute zu ihrer Prügel-Attacke vor der Polizei in London äußern. Auf der Fahrt zum Präsidium wurde sie weinend gesichtet.

Mehrkostenberechnung bei Wurzelbehandlung sei gewerbsmäßiger Betrug

April 23, 2008

so sei das zumindest in Österreich, zumindest, wenn man dem ORF Salzburg Glauben schenkt! Besonders lesenswert sind auch die Kommentare .- siehe Link oben:

Betrugsprozess: Zahnarzt beteuert Unschuld

Er sei unschuldig, beteuert der Salzburger Zahnarzt vor Gericht, der Patienten betrogen und einer Frau die Zahnprothese weggenommen haben soll. Das Verfahren wurde vertagt. Anklage sieht Betrug und Nötigung
Einen korrekteren Zahnarzt als ihn gebe es nirgendwo, so beurteilte sich der 42-Jährige nun vor Gericht. Die Anklage wirft ihm dennoch Betrug mit Zusatzkosten bei Wurzelbehandlungen vor, zudem noch Nötigung einer Patientin.

Einigen Patienten habe er schon Zusatzkosten verrechnet. Aber für Leistungen, die über Wurzelbehandlungen hinaus gingen, beteuert der angeklagte Mediziner. Die Betroffenen würden sich nur nicht korrekt erinnern und ihn fälschlich belasten. Seine Praxis habe der Zahnarzt mittlerweile verkauft, wurde am Mittwochvormittag bei Gericht bekannt. Hintergründe im Fall des Zahnarztes
Einer Frau soll der Mediziner laut Anklage sogar gedroht haben. Er werde ihr das künstliche Gebiss nicht mehr zurückzugeben, wenn sie ihre Rechnung nicht bezahle. Diese Aussage ist laut Anklage gefährliche Drohung. Die betroffene Patientin war eine Rechnung über 2.200 Euro schuldig geblieben.

Gewerbsmäßigen Betrug soll der Zahnarzt bei Wurzelbehandlungen begangen haben.
Deren Kosten seien von der Krankenkasse „nicht ganz gedeckt“, soll der Mediziner zu Patienten gesagt haben. Deshalb müssten sie „privat“ noch dazuzahlen, Beträge zwischen 90 und 300 Euro. Auf diese Art soll der Zahnarzt 13 Mal vorgegangen sein. Bis zu fünf Jahre Haft
Bei einem Schuldspruch wegen gewerbsmäßigen Betrugs drohen dem Zahnarzt zwischen sechs Monate und fünf Jahre Haft.

Ärztepfusch ohne Kontrolle

April 22, 2008

Gefährliche Schönheitsoperationen

Hunderttausende Schönheitsoperationen werden jährlich in Deutschland vorgenommen. Die Branche boomt. Doch viele Patienten sind mit den Ergebnissen der Behandlungen unzufrieden, leiden unter Spätfolgen. Das kann teuer werden.

Patienten wie Andrea W. (Name von der Redaktion geändert) sind sich selten bewusst, welchen Risiken sie sich bei einer Schönheitsoperation aussetzen. Sie hatte sich vor der OP alles gründlich überlegt, doch heute sagt sie: nie wieder. Die 52-Jährige wollte sich mit ihrer Operation etwas Gutes tun und mit einem Facelifting die Haut straffen lassen. Doch es gab Komplikationen. Seither hat sie chronische Schmerzen. Ihre Stirn ist wie betäubt, als würde sie einen festen Verband tragen. Sie kann ihre Augenbrauen nur begrenzt anheben.

Das Problem: Viele Patienten wählen den falschen Schönheitschirurgen, denn es fehlt ein Kriterienkatalog, der hilft, die Qualität der Ärzte beurteilen zu können. Denn das Berufsbild ist unpräzise. Mal firmieren die Branchenvertreter als kosmetische, mal als ästhetische Chirurgen. Diese Begriffe sind nicht geschützt. Zudem ist die Ausbildung unterschiedlich. Mal operiert ein Facharzt für plastische Chirurgie mit mindestens sechsjähriger Ausbildung und praktischer Erfahrung, mal ein Chirurg, der nur einen Wochenendkurs belegt hat und mal ein Arzt ohne jede Zusatzqualifikation. Das ist erlaubt – und so besteht für die Patienten die Gefahr, schnell an einen unqualifizierten, unerfahrenen Mediziner zu geraten.

Falsche Versprechen

Auch mit den Beratungsgesprächen nehmen es manche Ärzte nicht so genau: Laut einer jüngst erschienenen Umfrage der Stiftung Warentest sagten 58 Prozent der Umfragenteilnehmer, dass die Ärzte bei den Beratungsgesprächen versprechen, die gewünschten Vorhaben umzusetzen. Das aber ist gesetzlich nicht zulässig. Die Umfrage fand auch heraus: Bei 42 Prozent der Fettabsaugungen und fast jeder fünften Brustoperation wurden die Patienten kurz nach dem Eingriff nach Hause geschickt. Das ist aufgrund der Gefahr von Nachblutungen gesundheitsgefährdend.

Dabei tragen die Patienten das Risiko für den medizinisch nicht notwendigen Eingriff allein – auch finanziell. Zwar können sie bei Fehlbehandlungen Schmerzensgeld fordern, aber das hat langwierige Gerichtsverhandlungen zur Folge – mit ungewissem Ausgang. Auch die Krankenkassen übernehmen die Kosten für notwendige Folgebehandlungen nach einer misslungenen Schönheits-OP seit April 2007 nur noch anteilig, das meiste müssen die Patienten selbst zahlen. Ab Juni 2008 sollen dafür neue Meldepflichten für Ärzte und Krankenhäuser gelten, die schiefgegangene Operationen wie bei Andrea W. den Kassen melden müssen.

Derzeit wird im Bundestag diskutiert, wie Missbräuche in der boomenden Branche gezielt verhindert, die Verbraucher geschützt werden könnten. Für Andrea W. kommt diese Initiative allerdings zu spät.

Zahntechniker fühlen sich von der KZBV bei den Verhandlungen zum PKV-Basistarif verraten

April 22, 2008

Die Zahntechnikbranche leidet immer noch an Umsatzverlusten von rund 20 Prozent durch das Festzuschuss-System – so die DZW. Nun befürchten die Zahntechniker weitere Belastungen durch die Novellierung der GOZ, die im Frühjahr 2009 Realität werden soll. Danach soll in der privaten Behandlung das BEL mit einem Höchst-Honorarzuschlag von 5 Prozent zur Abrechnungs- und Kostenerstattungsgrundlage definiert werden. Der Einsatz des BEB soll nur noch mit einer besonders begründeten zusätzlichen Privatvereinbarung möglich sein. Damit nicht genug, teilt nun die Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), die in den Verhandlungen mit den Privaten Krankenversicherungen (PKVen) zum Basistarif das BEL zur Abrechnungsgröße und Zuschussgrundlage vorgegeben hat, den nächsten Schlag gegen die Zahntechniker aus. „Wie kann die KZBV einfach für die Zahntechniker über unsere Köpfe hinweg bestimmen, wie wir abzurechnen haben“, so ein Oberer des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) gegenüber der DZW, „das ist ein Skandal“.

Gewinner sind aus Sicht der Zahntechniker die Krankenkassen, diese profitierten von der KZBV-Politik, die Zahntechniker auf BEL-Niveau hinunterzudrücken und die Richtlinien im ZE-Festzuschuss-System besonders „unattraktiv für Kassenversicherte“ gestaltet zu haben. Allein daraus hätten die Krankenkassen aufgrund des für Zahnersatz erhobenen Sonderbeitrags – so Berechnungen des VDZI – in den vergangenen Jahren einen Überschuss von 3,5 Milliarden Euro erzielt. „Die strukturellen Fehlentscheidungen bei der Festlegung der Befund- und Festzuschüsse haben zu ruinösen wirtschaftlichen Verlusten bei den zahntechnischen Laboren geführt“, beklagt der VDZI.

Für die Zahntechnik stelle sich zunehmend die Frage, so heißt es in Innungskreisen, aus dem BEL-System auszuscheiden und in direkte Vertragsbeziehungen mit Zahnärzten und Versicherten zu treten. Gemeinsam gelte es, dies auch als Appell an die Zahnärzte gerichtet, „für eine ausreichende Finanzausstattung in der GKV und zukünftig auch in der PKV für ein möglichst hohes zahnmedizinisches Versorgungs- und Qualitätsniveau beim Zahnersatz für die Bevölkerung zu sorgen“.

Besonders scharf kritisiert man im VDZI, dass der „Gemeinsame Bundesausschuss Krankenkassen/Zahnärzte trotz der massiven Einsparungen an fachlich nicht nachvollziehbaren Leistungseinschränkungen“, vor allem im Bereich der Verbindungselement-Versorgungen, in den Richtlinien festhält. Dies führe zu einer dauerhaften Senkung des Versorgungsniveaus. Die Belastung durch verminderte Zuschüsse der Kassen bei Regelversorgungen treffe vor allem die Falschen, die sozial Benachteiligten in der Gesellschaft, heißt es im VDZI. Dies zeige sich auch daran, dass der Anteil der Reparatur- und Erweiterungsfälle immer noch bei rund 60 Prozent liege und die Fallzahlen kaum ansteigen.

Verschärft wird nach Meinung der Zahntechniker, die seit 2005 bereits mehr als 10.000 Mitarbeiter entlassen mussten, die Situation durch die „Einkaufspolitik der Krankenkassen“. Um die „eigene Verantwortung für die Fehlentwicklungen und die niedrigen Kassenzuschüsse“ zu überdecken, eröffneten die Krankenkassen einen „neuen Verteilungskampf zwischen Patient, Zahnarzt und Labor“.

Ein „fatalistisches Hinnehmen dieser Einzelverträge von Laboren und Zahnärzten durch die KZBV“ werfe, so die Zahntechniker, die grundlegende Frage auf, „ob die Zahnärzteschaft die werkvertragliche Beziehung zwischen Zahnarzt und Labor und damit das Auslagenprinzip überhaupt noch wirksam als Grundpfeiler der Strukturqualität verteidigen möchte“. An Zahnärzte und Zahntechniker vor Ort appellierte die Vertretung der Zahntechniker, „trotz aller Schwierigkeiten“ konsequent an einer gemeinsamen Qualitätsorientierung festzuhalten und gemeinsam gegenüber dem Patienten für „herausragende Leistungen zu werben“.

BVAZ fordert „Fachzahnarzt für Oralmedizin“

April 21, 2008

Der Berufsverband der Allgemeinzahnärzte (BVAZ) wendet sich gegen die Implementierung weitgehend kommerziell induzierter Master- und Bachelor-Titel. Der BVAZ fordert die Körperschaften und Hochschulen vielmehr nachdrücklich auf, die Allgemeinzahnmedizin zu stärken und dafür zu sorgen, dass die Studenten in einer Weise ausgebildet werden, die es ihnen ermöglicht, ihre Weiterbildung zum „Fachzahnarzt für Oralmedizin“ unmittelbar nach der Approbation in den allgemeinzahnärztlichen Praxen beginnen zu können.

Der BVAZ fordert die Weiterentwicklung der Ausbildung des Allgemeinzahnarztes zum „Fachzahnarzt für Oralmedizin“, so BVAZ-Präsident Dr. Günter Kau: „Der erfahrene, fachgebietsübergreifend tätige Allgemeinzahnarzt ist der ,Fachzahnarzt für Oralmedizin’, den der Wissenschaftsrat für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit synoptischer Zahnheilkunde zu Recht einfordert.“ „Nachdem Prof. Schlagenhauf im ,Weißbuch der Zahnheilkunde’ einräumt“, so Kau weiter, „dass er niemanden sieht, der Studenten und Hochschullehrer in Oralmedizin unterrichten könne, bietet der BVAZ den Hochschulen an, die große Erfahrung der Allgemeinzahnärzte bei der Implementierung dieses für die Zukunft der Zahnheilkunde an der Universität überlebenswichtige Lehrfach einzubringen.“

Der BVAZ begrüßt, dass sich eine zunehmende Zahl von Kammern und KZVen in Resolutionen hinter den BVAZ stellt und die Bestrebungen der Fachgesellschaften ablehnt, Spezialisierungen zu Fachzahnarztdisziplinen zu erheben. Der BVAZ ist erfreut, dass seine Sicht auf den Spezialisierungswildwuchs inzwischen auch von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) geteilt wird, und sichert zu, auch bei der Behandlung weiterer, die Allgemeinzahnärzte betreffender Themen eng mit den Körperschaften und der BZÄK zusammenzuarbeiten.

Der BVAZ appelliert an die Delegierten der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und der Bundeszahnärztekammer, die Weiterentwicklung der Allgemeinzahnheilkunde in Richtung Oralmedizin nachhaltig zu unterstützen und gegenläufigen Bestrebungen eine klare Absage zu erteilen. “Die allgemeinzahnärztlich tätigen Kolleginnen und Kollegen stellen schließlich die Mehrheit in allen Körperschaften“, betont BVAZ-Präsident Kau.

Austritt aus dem StudiVZ: Gruscheln ist uncool

April 20, 2008

Früher war StudiVZ praktisch und auch sehr nett, findet Sebastian Pittelkow. Aber heute? Zu viel hat sich geändert. In einem im Stern veröffentlichten offenen Brief erklärt der Leipziger Student seinen Freunden die Entscheidung: Er wird das Studentenportal verlassen und ins reale Leben zurückkehren

Ahoi, Freunde. Ich trete aus.

Ihr könnt mir glauben, die Entscheidung fiel mir nicht leicht. Aber viel zu lang fühle ich mich in dieser Gemeinschaft nicht mehr wohl. Warum, werdet ihr mich fragen. Hatten wir doch hier gemeinsam in den letzten beiden Jahren jede Menge Spaß.

Stimmt. Wir haben uns über das StudiVZ verabredet, uns ernsthafte und sinnfreie Nachrichten zugesandt oder über die letzte Party ausgetauscht. Ich entdeckte manch verloren geglaubten Bekannten wieder und erreichte schnell meine besten Freunde. Eure Fotoalben waren auch alle echt spannend! Ach, und da gab es ja auch noch dieses „Gruscheln“, der Button, mit dem man seine Freunde in einer virtuellen Mischung aus Kuscheln und Grüßen bedenken kann – eine der besten Möglichkeiten, im Internet sinnlos Zeit zu vergeuden.

Die eigentliche Idee des virtuellen Netzwerkes, die sich das StudiVZ bei seiner Gründung selbst auferlegte, ging dabei schnell verloren. Als mich vor etwa zwei Jahren ein Freund auf die Community aufmerksam machte, trat ich sofort ein. Der Grund war simpel: Ich schrieb während der Semesterferien mit ihm und anderen Kommilitonen eine Hausarbeit. Wir alle studierten zusammen in Leipzig Journalistik, verbrachten die Ferien aber in unseren Heimatorten, die über ganz Deutschland verteilt liegen. Durch die kurzen Absprachen im StudiVZ ersparten wir uns endlos lange und teure Telefonkonferenzen und verloren uns nebenbei auch nicht aus den Augen. So wie wir nutzten es anfangs viele meiner Studienfreunde. Manche tauschten auch Bücher, andere sogar Seminarplätze. Aber bald verselbstständigte sich das Netzwerk. Heute klaffen dessen Grundidee und das Nutzungsverhalten der Mitglieder weit auseinander.

Inzwischen tauschen sich über die Community nicht mehr nur Studenten, sondern auch Absolventen, Schüler und Auszubildende aus. Die Mitglieder verfolgen heute andere Interessen und beschäftigen sich nur noch selten mit dem Studium. So entsteht ein Netzwerk ohne echte Eckpfeiler, die Zielgruppe verschwimmt. Themen, die das Leben heute in StudiVZ bestimmen, sind eine Mischung aus Voyeurismus, Party, Spaß und „Mensch … Du auch hier?“. Der Rest ist billige Anmache. Oft hört man von Jungs und Mädchen, die sich vor Nachrichten mit schlechten und eindeutigen Sprüchen nicht mehr retten können. Schaut man dann auf ihr Profil, weiß man auch sofort warum. Die Möglichkeit, private Fotos auf ihre Seite zu laden, nutzen viele um sich zu präsentieren. Da lachen einen muskelbepackte Kerle fernab vom Studienalltag am Strand von Mallorca an. In anderen Fotoalben prahlen Tussis in Discos mit ihren oft zu dicken Hintern. Mein Gott, wo sind wir gelandet! Diesem Jahrmarkt der Eitelkeiten dürfte nicht einmal der stärkste Server auf Dauer standhalten.

Anfangs habe ich noch versucht, dem ganzen Schmutz mit Humor zu begegnen, gab diesen Versuch aber alsbald auf und zog mich immer mehr ins reale Leben zurück. Das aber auch da das StudiVZ inzwischen folgenschwere Auswirkungen haben kann, bewiesen mir die Erfahrungen zweier Freunde: Nach einem Vorstellungsgespräch für einen Job erkannte ein Freund eine Angestellte der Firma als letzten Besucher seines Profils wieder. Noch zwei Stunden zuvor hatte sie ihn im Gespräch auf Herz und Nieren geprüft. Nun schnüffelte sie auf seiner Seite, um noch mehr private Details von ihm zu erfahren. Einem anderen Bekannten wurde seine Mitgliedschaft bei einer Bewerbung gar zum Verhängnis. Er war Mitglied in der StudiVZ-Gruppe “ Sex ist nur schmutzig, wenn er richtig gemacht wird“. Seinem Chef in spe gefiel das nicht. Trotz seiner Qualifikationen bekam mein Kumpel ausdrücklich deshalb den Job nicht.

Weil das keine Einzelfälle sind, legen sich nun viele User ein Pseudonym zu. Sie führen auf absurde Weise ein Schattendasein in einer ohnehin schon irrealen Welt. Noch ein weiterer Grund treibt viele in die Dunkelheit. Nachdem das Portal 2007 für 55 Millionen Euro an den Holtzbrink-Verlag verkauft wurde, bemühte sich der neue Eigentümer sehr schnell, die allgemeinen Geschäftsbedingungen zu ändern. Die Daten der User sollten für personalisierte Werbung genutzt werden. Parolen wie „Stasi-2.0“ und „SchnüffelVZ“ tauchten im Netz auf. Die ersten Mitglieder traten aus. Auch der aktuelle, überarbeitete Entwurf der Geschäftsbedingungen ist noch umstritten.

Liebe Freunde, die entscheidenden Gründe für meinen Austritt sind aber viel einfacherer Natur: Wenn ich meinen Alltag gestalte, möchte ich nicht von einem virtuellen Netzwerk abhängig sein. Ich will mich nicht rechtfertigen müssen, dass ich die letzte Party verpasst habe, nur weil ich nicht dreimal am Tag die Nachrichten auf meinem Profil abrufe. Ich möchte nicht feststellen, dass sich Freundschaften nur noch über kurze Mitteilungen regeln. Und ich will nicht mehr meine Zeit sinnlos mit Gruscheln und Zurückgruscheln und in zu vielen Fotoalben verbringen. Wo führt denn das noch hin? Ich habe keine Lust mehr auf diese virtuelle Gruppentherapie!

Lasst uns doch einfach mal wieder telefonieren oder im wirklichen Leben treffen!

Euer Sebastian