Berliner Zahnarzt besiegt sechsmal den Krebs

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Zahnarzt Stefan Schmidt überstand in zwölf Jahren sechs bösartige Krebs-Erkrankungen.

Sechsmal griff der Krebs nach Dental-Mediziner Schmidt
Patient Stefan Schmidt (l.) und sein Arzt Dr. Peter Sperling nach der letzten Kontroll-Untersuchung
Schmidt arbeitet weiterhin als Zahnarzt

Foto: Ralf Lutter, Ralf Lutter, Ralf Lutter

Als der Krebs sich Stefan Schmidt* (59) als Opfer auswählte, da wusste er noch nicht, wie anstrengend so ein Zahnarzt sein kann…

Sechsmal griff die bösartige Erkrankung nach Dental-Mediziner Schmidt. Doch der ließ sich nicht aus der Bahn werfen, lenkte seine Aufmerksamkeit statt auf sein Leiden lieber auf Wurzelkanal-Füllungen, Kunststoff-Plomben, Titan-Implantate. „Stiftzähne setzen, Bohren im Seitenzahngebiet hinten oben, eben Einhundertstel-Millimeter-Arbeit, das macht mir großen Spaß, hat mich abgelenkt“, so Schmidt.

Jeder Tumor war unterschiedlich

1996 wurde bei Schmidt Dickdarm-Krebs festgestellt, ein tischtennisballgroßes Karzinom. „Es befand sich im fortgeschrittenen Stadium, war bereits in den Bauchraum gewachsen“, sagt sein behandelnder Arzt, Dr. Peter Sperling (59), Facharzt für Chirurgie an der Meoclinic (Mitte). „Als ich während der Operation den Bauchraum austastete, entdeckte ich einen weiteren Tumor im Dünndarm.“

Schon zwei Wochen nach dem Eingriff stand Schmidt wieder am Zahnarztstuhl. „Anfangs hatte ich große Angst vor dem Tod, wollte nur noch die Schulden aus der Praxisgründung abarbeiten“, so Schmidt. „Stundenlang versenkte ich mich in technischen Details.“ Gerade auf diese Weise erholte er sich, schöpfte neuen Lebensmut. 1999 wurden Schmidts Blutwerte wieder schlechter – ein Dickdarm-Tumor, groß wie eine Kastanie. Dr. Sperling, sagt: „Sofort lag der Verdacht nahe, das es sich um eine Metastase der alten Erkrankung handeln würde. Doch die mikroskopische Untersuchung ergab, dass es Krebs mit einer völlig neuen Struktur war, eine ganz andere Tumor-Art, so etwas ist sehr selten.“ 2000 der nächste Schock für Stefan Schmidt: Blasen-Krebs. „Das war das Ende.“ Aber wieder stürzte er sich nach der OP in die Arbeit. „Ich dachte nur an meine Patienten, dass sie zufrieden mit dem Ergebnis der Behandlung sein würden.“ Er stabilisierte sich rasch und nahm auch die nächsten Hiobsbotschaften gefasst auf. 2007 Dickdarm-Krebs, 2008 Enddarm-Krebs. „Das Erstaunliche auch hier, dass es von der feingeweblichen Struktur alles neue Tumore waren, nicht identisch im Aufbau“, erklärt Dr. Sperling. „Höchst ungewöhnlich. Sechs unterschiedliche Krebs-Arten bei einem einzigen Patienten. Das habe ich noch nie erlebt.“

Auch diese Erkrankungen hat Schmidt überstanden. „Seine Prognose ist ausgesprochen gut. Das ist vor allem seiner positiven Einstellung zu verdanken“, so Dr. Sperling. Schmidt sagt: „Die Arbeit war meine Reha, hatte heilsame Wirkung auf mich.“

* Name geändert

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