Groupon: Verbraucherschützer warnen vor den Online-Gutscheinen

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Die Kehrseite des Hypes um Groupon + Co.:  Man bekommt, wofür man bezahlt! Der Online-Gutscheindienste Groupon gilt laut Forbes als das am schnellsten wachsende Unternehmen der Welt. Augen auf beim Gruppenkauf:
Groupons – Rabattgutscheine im Internet Verbraucherzentrale Hessen informiert über Sparmöglichkeiten und Stolpersteine bei der virtuellen Schnäppchenjagd. Internetportale, auf denen Gutscheine mit Rabatten angeboten werden, schießen seit etwa einem Jahr wie Pilze aus dem Boden. Die Anbieter – zum Beispiel groupon.de, dailydeal.de, PromoZebra, cooledeals.de, dealticket.de oder westdeal.de – versprechen, dass sich mit dem Kauf solcher Gutscheine beim nächsten Restaurant- oder Friseurbesuch, bei der nächsten Urlaubsreise oder beim Schuh- oder Bücherkauf wahre Schnäppchen mit Preisnachlässen von bis zu 80 Prozent und mehr erzielen lassen. Coupons werden schon seit langer Zeit zu Zwecken der Werbun g und Kundenbindung benutzt. Oft bekommt man damit Preisnachlässe, die ein Unternehmen auf ausgewählte Waren bei Abgabe des Coupons gewährt. Doch Vorsicht! Niemand hat etwas zu verschenken. Je größer der der angepriesene Rabatt, desto kritischer sollte man das Angebot prüfen. Verbraucherschützer warnen

Sein Gründer Andrew Mason soll ein Sechs-Milliarden-Dollar-Angebot von Google abgelehnt haben. Schaut man sich die Angebote, die da ins Mail-Eingangsfach gespült werden aber genauer an, verblasst der Glanz von Groupon und Co. Viele Deals wirken wie windige Werbung. Auch Verbraucherschützer warnen vor den Online-Gutscheinen.

Angemeldet beim Marktführer Groupon, die Heimatstadt angegeben und los geht’s. Was in den folgenden 14 Tagen im Mail-Postfach an Deals landete war ernüchternd. Unzählige Angebote für Fingernagel-Behandlungen, Frisör-Besuche und Massagen. Ein paar Offerten zu Fress-Orgien mit All-You-Can-Eat-Spare-Ribs und “XXL-Schnitzeln” sowie diverse Online-Gutscheine, u.a. für einen mobilen Flugsimulator. Kein einziger der Deals in gut zwei Wochen war auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten, oftmals fanden die Deals auch in beträchtlicher Entfernung zum Wohnort statt. Deals wie den “Zumba-Tanzkurs”, kennt man sonst nur als Endlos-Werbeschleife, die durch drittklassige TV-Shoppingkanäle geistert.

Sieht so wirklich die Zukunft des Online-Handels aus, wie es der sympathische Groupon-Gründer Andrew Mason landauf, landab in Interviews erzählt? Tatsächlich hat das Geschäftsmodell von Groupon und vergleichbaren Anbietern eine ganze Reihe von Knackpunkten. Da ist zum einen die Qualität der angebotenen Deals. Unsere Stichprobe war zwar rein subjektiv und ganz und gar nicht repräsentativ – fragt man im Bekannten- und Kollegenkreis nach den Erfahrungen mit Anbietern wie Groupon, gibt es meistens ähnliche Geschichten zu hören.

Das Grundproblem ist, dass Groupon ein knallhartes Massen-Vertriebskonzept darstellt – eine Art Premium-Spam, der mit Rabatten lockt. Bei Groupon stehen die Verkäufer der Dienstleistungen im Mittelpunkt und nicht unbedingt die Käufer der Gutscheine. Groupon funktioniert wie eine Art Offline-Google. Während die Suchmaschine Leute auf die Websites von Unternehmen schickt, schickt Groupon sie in die echten Läden – gesteuert durch vermeintlich gigantische Rabatte.

Nur hält die Realität oft nicht, was der Groupon-Gutschein verspricht. Die Verbraucherzentrale Hessen hat, ausgehend von zahlreichen Beschwerden, jüngst die Aktivitäten diverser Online-Gutscheinhändler einem umfangreichen Test unterzogen. Ergebnis: Verbrauchern wird zur Vorsicht geraten. Oftmals gelten für die rabattierten Leistungen undurchsichtige Bedingungen, es werden Preise intransparent verglichen und es gelten häufig eher kurze Gutschein-Laufzeiten. Zudem kommt es immer wieder zu Erfahrungsberichten von Verbrauchern, denen beim Einlösen der Gutscheine weitere Waren oder Dienstleistungen aufgeschwatzt werden sollen, da sich die Gutscheine nur auf ein rudimentäres Basisangebot beziehen.

Die Firmen, die bei Groupon mit Rabatt-Gutscheinen werben, müssen knapp 50 Prozent des Gutscheinwertes nochmal an Groupon als Provision abgeben – ein dicker Obolus dafür, dass der Internet-Star die neue Kundschaft zuführt. Wer bereits ein gut laufendes Geschäft sein eigen nennt, hat also eher wenig Motivation, Groupon-Gutscheine anzubieten. Die Gutscheine sind vor allem interessant für neu gegründete Geschäfte und solche, die nicht gut laufen. Letzteres hat meistens seine Gründe.

Anders als Google oder Facebook ist das Geschäftsmodell von Groupon keines, das sich mit einem Ausbau der Serverfarmen skalieren lässt. Firmen wie Groupon brauchen einen echten Außendienst, der vor Ort die Firmen, die Deals anbieten, bei Laune hält. Das kostet viel Geld. Vielleicht ist das Modell Groupon erst am Anfang und zeigt sein echtes Potenzial erst in ein paar Jahren, wenn ein noch viel breiteres Sortiment an Gutscheinen angeboten wird. Aber andererseits ist die Methode, schwergängige Geschäfte mit Rabatten anzukurbeln auch nichts neues. Und die Vermittlung übers Internet hat in der Realität weniger Vorteile als es auf den ersten Blick scheint. Das Geschäft mit den Rabatt-Gutscheinen war schon immer ein bisschen windig. Daran ändert sich nichts, dass es nun auch online stattfindet.

Bei einem Test der Zeitschrift Computerbild schnitt Marktführer Groupon als Testsieger aber. Allerdings auch nur mit der Note “befriedigend”. Es gilt auch in der neuen Online-Welt die alte Binsenweisheit: Man bekommt, wofür man bezahlt.

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6 Antworten to “Groupon: Verbraucherschützer warnen vor den Online-Gutscheinen”

  1. Wolfgang Schmid Says:

    Kommt vielleicht auch auf die Stadt an, welche Angebote es gibt. Wir haben mit Groupon hier in Berlin nur beste Erfahrungen gemacht.

    Man muss ja nicht zum Sparerrips-Essen, wenn man im Adlon eine 2 Std. Wellnessbehandlung für unter 100 Euro bekommt…

    Warum der Wille, Geld zu verdienen, dem Gründer Andrew Mason und den Gutschein-Anbietern zum Vorwurf gemacht wird, kann auch nur ein Deutscher beantworten…

  2. John Says:

    Absolut schwachsinniger Beitrag von Zahnteufelchen….

  3. Joshde Says:

    Groupon beutet aus. Habe eine Verkäuferin von Groupon mal getroffen und die war für enig Gehalt mit den Nerven am Ende, zwei Verkäufer wurden übers Ohr gehauen, indem die Anzahl der Gutscheine schlichtweg ignoriert wurde. Das habe ich bei einem MAssageangebot erlebt – statt 300 wie abgemacht,waren es 1100 Gutscheine – im Passagekino Hamburg fehlte die Absprache komplett, eine Bustour in HH war ebenfalls in der Menge nicht begrenzt und der Verkäufer genervt. Das ist alles Bauernnepperei und völlig unseriös.

  4. Ellen Backes Says:

    Wir haben als Kunden bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.

    Als Anbieter allerdings nicht. Bei uns saß eine Groupon-Vertreterin, die von unserem Angebot sehr angetan war (Bereich Persönlichkeitsentwicklung, Hypnose usw.). Allerdings wurde dies von Groupon „ganz oben“ blockiert. Das wäre nicht erfolgversprechend.
    2 Wochen später wurde genau dieser Deal von einem Mitbewerber aus unserer Nähe über Groupon angeboten.
    Wir haben das Ganze dann selbst in die Hand genommen und beworben und siehe da, es läuft bestens – und das ohne Rabattaktionenen, bei denen wir am Ende (fast) NICHTS verdient hätten.

    Fazit: als Kunde jederzeit wieder.
    Rabattaktionen bieten wir in Zukunft allerdings lieber selbst für unsere Kunden/Patienten an.

  5. Gunnar Says:

    Groupon ist echt legendär! Ich hab schon die lustigsten Geschichten gehört. Auch die Rechtschreibfehler in den Newslettern sind wirklich zum Schieflachen!
    Aber ein Tipp von mir, wenn Ihr mal alles rund um Groupon erfahren wollt und die beste Geschichte von einem Groupon-Deal und 102.000 „Cup-Cakes“ hören wollt:
    http://www.howtodeal.de

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