Zahnarzt-Skandal weitet sich aus

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Eine Wienerin hat einen Anwalt eingeschaltet: Ein Himberger Zahnarzt soll nach der Behandlung die Schmerzen ignoriert haben.

Zahnarzt Der „Zahnarzt-Skandal“ zieht immer weitere Kreise: Der Patientenanwalt untersucht 16 Beschwerden über Mediziner im Industrieviertel.
Elisabeth Hermann ist am Boden zerstört. Die 39-Jährige, bildhübsche Frau muss beim Reden aufpassen, ob ihr nicht Zähne aus dem Mund fallen, auch den Speichelfluss hat die attraktive Frau nicht immer in der Hand – seit sie sich im August einem Zahnarzt in niederösterreichischen Himberg anvertraut hat.

Die Wienerin ist aber nicht die Einzige, die sich vom Zahnarzt aus dem Industrieviertel betrogen fühlt. 16 Beschwerden in Aktenform liegen bereits auf dem Tisch von Gerald Bachinger, dem nö. Patientananwalt, der den Fall von vermeintlicher Pfuscherei im nö. Zahnärztebetrieb zu prüfen begonnen hat. Die Causa „Pfusch-Zahnarzt“ zieht immer weitere Kreise. Hermann will ihn auch privat klagen.

Rückblick

Die Preise waren gut, besser als in Ungarn, heißt es. Elisabeth Hermann hat sich „nach einer Empfehlung eines Bekannten“ daher entschlossen, sich genau diesem Zahnarzt anzuvertrauen. Einem „Professor“ – der Titel soll in der Ukraine gekauft sein – der ihr die Zähne im Oberkiefer in Ordnung bringen sollte.

„Fünf Zähne hat er mir am ersten Tag abgeschliffen“, erzählt die Kindergärtnerin. Eine Ersatzbrücke sollte sie nicht bekommen. Kostenpunkt: 1740 Euro. „Ich hab‘ das Geld extra gespart für den Eingriff“, sagt Hermann. „Das ist alles eine Katastrophe.“

Einen Tag danach bekam die 39-Jährige ihren Zahnersatz – das „ungewohnte Gefühl“ eines Fremdkörpers kannte sie, dass die Schmerzen aber nie aufhören sollten, nicht. „Die Zahnhälse liegen frei, das tut nicht nur bei kalten und warmen Sachen weh, sondern immer.“ Elisabeth Hermann nimmt seit September Schmerzmittel. Ein Gutachter meinte sogar, die Brücke gehöre sofort heraus. Hermann will sie aber drinnen lassen, als quasi „Beweis“ für eine Gerichtsverhandlung.

Nächste Woche wird sie den Fall einem privaten Wiener Anwalt übergeben. Mit dem Zahnarzt will die Wiener nichts mehr zu tun haben. „Er hat sich nie entschuldigt“, resümiert die 39-Jährige.

Im Gegenteil: Elisabeth Hermann „hat halt Missbildungen an den Zähnen – besser geht’s nicht“, soll der Mediziner zu der Frau und ihrem Mann gesagt haben. Und: „Sind wir uns ehrlich, Claudia Schiffer ist sie sicher keine.“

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